Wenn wir Menschen auf Flächen etwas anbauen, also „bewirtschaften“, war dort vorher kein kahler Boden. Vorher wuchsen dort Pflanzen, die an die lokalen Gegebenheiten ideal angepasst waren und sich gegen andere Konkurrenten durchgesetzt hatten. Wir roden dann die Flächen und entfernen Giersch, Brennnessel, Vogelmiere, Taubnessel, Gundermann uvm. und da wir nie alle Wurzeln, Rhizome und in der Erde schlummernde Samen erwischen kämpfen wir noch viele Jahre gegen die Wiederkehr der „Altbewohner“ an. Dabei sind unzählige Beikräuter essbar, viele sogar sehr gesund, da sie nicht seit Jahrzehnten auf Aussehen und Haltbarkeit auf Kosten von Vitaminen und Nährstoffen bezüchtet wurden. Außerdem wachsen viele von ihnen sehr viel früher im Jahr als die typischen Küchenkräuter, von denen so manche aus viel südlicheren Breitengraden stammen.
Wir praktizieren daher auf dem Thierbachshof so konsequent wie möglich das „Bekämpfen durch Aufessen“ – wobei die hungrigen Hühnchen uns dabei sehr gerne behilflich sind, denn auch sie freuen sich gegen Ende des Winters über frisches Grün aller Art.
Vor diesem Hintergrund ist unser Unkräutersalz entstanden. Warum nur die mühsam hochgepäppelten Pflanzen aus dem Kräuterbeet trocknen, wenn so viel Geschmack und Nährstoffe in jeder Ecke des Gartens wild wachsen?
Für die Trocknung nutzen wir den Hochsommer, um keine zusätzliche Energie zu verbrauchen. Und so hängen ab Juni regelmäßig große Büschel unterschiedlichster Beikräuter auf der Leine, um später gerebelt und mit Salz vermengt in kleine Gläser abgefüllt zu werden. Ob Brennnessel, Spitzwegerich oder Löwenzahn, sie alle stecken voller Aromaten, Vitamine und Nährstoffe. Kräutersalz ist durch sein kräftiges Aroma ideal für alle, die ihren Salzkonsum reduzieren möchten. Erst recht natürlich, wenn man dabei so viele gute Inhaltsstoffe mit verzehrt.




