Matthias Jahnke ist eigentlich Geschäftsführer eines Sanitär- und Heizungsbetriebs – und Weinliebhaber. Doch dann sollte der Bauernhof seiner Großmutter verkauft werden – und Jahnke nutzte die Chance. Zusammen mit Bruder und Freunden übernahm er den Hof, auf dem seine Großmutter weiterhin wohnt und jetzt jeden Tag sieht, wie die Pläne des Enkels Früchte tragen.

2014 wurden die ersten 1.500 Reben in Pillgram gepflanzt. Geschult wird Matthias von erfahrenen Winzerfreunden aus der Pfalz – per Handy. Foto mit der Fragestellung hinschicken, Antwort erhalten… Stück für Stück kamen weitere Flächen dazu, u.a. einige Hektar eines Weinbauvereins in Grano (Spree-Neiße / Niederlausitz). 2017 wurde klar, dass eine Entscheidung fallen musste: aufhören oder größer werden, damit sich die Arbeit lohnt. Mittlerweile sind es 15 Tonnen Trauben im Jahr, also ca. 15.000 Flaschen Wein. 15 Hektar mit bis zu 75 000 Rebstöcken sollen es werden.

Schon im 13. Jahrhundert wurden anspruchsvolle königliche Gaumen durch den Brandenburger Landwein aus Grano verwöhnt. Angeknüpft an diese jahrhundertealte Tradition des Weinbaus pflanzt das Weingut Patke vor allem auf alten historischen Weinbergen an, die zum Teil nur noch in Karten aus den Stadtarchiven eingezeichnet sind.

Der Klimawandel lässt inzwischen gute Traubenqualitäten reifen – die kontinentale Lage in Brandenburg schafft im Sommer sogar einige Sonnenstunden mehr als in den bekannten Weinanbaugebieten Rheinhessen oder Rheinland-Pfalz, etwa 1860 Sonnenstunden sind es jedes Jahr in Pillgram.

Einundzwanzig verschiedene Rebsorten wie Kerner und Regent werden angebaut, ein besonderer Tipp ist der wirklich köstliche Johanniter. Im Anbau wird besonders ökologisch und umweltfreundlich gearbeitet. Die Weinlese erfolgt per Hand, danach werden die Trauben in der Granoer Weinscheune schonend weiterverarbeitet. So entstehen ausdrucksstarke Brandenburger Landweine – immer noch eine Besonderheit.